Samstag, 22. Februar 2014

Pierre Emme - Pasta Mortale

Angaben zum Buch
Autor: Pierre Emme
Titel: Pasta Mortale
Originaltitel:
Verlag: Gmeiner
Erschienen: 7. Juli 2009
ISBN-10: 3839210186
ISBN-13: 978-3839210185
Seiten: 275
Einband: Taschenbuch

Autorenporträt

Pierre Emme, geboren 1943, lebte bis zu seinem Tod im Juli 2008 als freier Autor bei Wien. Der promovierte Jurist konnte auf ein abwechslungsreiches Berufsleben zurückblicken und damit aus einem aus den unterschiedlichsten Quellen gespeisten Fundus an Erfahrungen und Erlebnissen schöpfen. Seine Krimiserie um den Wiener Detektiv Palinski ist längst Kult.
Quelle: Verlagsseite

Inhaltsangabe

Mario Palinski ist ein viel beschäftigter Mann: Nicht nur die Leitung seines "Instituts für Krimiliteranalogie" nimmt ihn zunehmend in Anspruch. Er hat sich inzwischen sogar mit seinem Erstlingswerk einen Namen als Autor gemacht, trainiert seine schauspielerischen Fähigkeiten in einer Laien-Thetergruppe und ist darüber hinaus in diversen Wiener Restaurats unterwegs, um Stoff für seine Gastro-Kritiken zu sammeln, die er für den neuen "Wien Kulinarisch"-Führer verfasst.

Als Palinski sich im "Desiree" mit seinem Verleger Franz Ferdinand Lehberger trifft, kommt es dort zu einem Skandal. Ein Gast fällt nach dem Verzehr einer Portion Mohnnudeln tot vom Stuhl. Was Multitalent Palinski zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiß: die vergifteten Nudeln waren eigentlich für ihn bestimmt. Und kurz darauf kommt es zu weiteren mysteriösen Vorfällen in der Wiener Gastronomie-Szene....
Quelle: Klappentext

Mit meinen Worten 

Sein Letzter ist mein Erster. Zu wissen, dass es von Pierre Emme nach diesem zehnten Band keinen weiteren mehr geben wird, stimmt mich etwas traurig. Aber leider ist der Autor im Juli 2008 verstorben.

Schnell habe ich mich an den etwas kauzig dargestellen Mario Palinski gewöhnt. Aber wenn es der Frau, mit der Palinski seit mehr als fünfundzwanzig Jahren glücklich nicht verheiratet ist, gelungen ist, dann sollte es dem Leser doch auch nicht schwerfallen.

Man merkt schon, Pierre Emme hat einen recht trockenen Humor. Mehr als einmal bin ich über extravagante Wörter gefallen. Alleine die Bezeichnung Krimiliteranalogie musste ich dreimal laut lesen, bevor ich es fehlerfrei hinbekommen habe. Bei der Betonung bin ich mir allerdings immer noch nicht ganz sicher. Aber da das Buch nur 275 Seiten hat, ist mir die Verzögerung ganz recht gekommen - so hatte ich länger etwas davon...

Die Story ist interessant. Palinski betätigt sich neben seinem Hauptberuf noch als Gastro-Kritiker. Ist ja auch ganz nett - man setzt ihm Essen vor und dieses setzt dann bei ihm an - und das völlig gratis. Nicht ganz so nett ist es, wenn er feststellen muss, dass der entdeckte Tote zuvor einen Teller mit vergifteten Mohnnudeln verspeist hat, der eigentlich für ihn gedacht war.

Noch während Palinski sich Gedanken darüber macht, wer ihm nach dem Leben trachten könnte, werden weitere Luxusrestaurants attackiert und die Soko Gastrokill hat alle Hände voll zu tun.

Der Krimi liest sich recht flüssig, wenn man von den ganzen Namen mal absieht, die dort auftauchen. Eine Namensliste wäre ganz hilfreich gewesen. Aber das ist eigentlich auch das einzige Negative, was ich anmerken kann. Emmes Schreibstil ist (war) gewöhnungbedürftig. Entweder man liebt ihn oder hasst ihn. Mir hat er gefallen. So gut, dass ich die voherigen neun Bände auch gerne noch lesen möchte.

© M. Schulte

Charles Martin - Wohin der Fluss uns trägt

Angaben zum Buch

Autor: Charles Martin
Titel: Wohin der Fluss uns trägt
Originaltitel: Where the river ends
Erschienen: 14. Januar 2009
Verlag: Ullstein
ISBN10: 3548269966
ISBN13: 978-3548269962
Seitenanzahl: 448

Autorenporträt

Charles Martin studierte Journalismus und Kommunikationswissenschaft. Vor einigen Jahren kündigte er seine Stellung und widmet sich seither ganz dem Schreiben. Charles Martin lebt mit seiner Frau und drei Söhnen in Jacksonville, Florida.

Quelle: Verlagsseite

Inhaltsangabe

Abbie und Chris sind ein ungleiches Paar und doch so glücklich wie zu Beginn: Chris kommt von ganz unten, Abbie aus einer mächtigen Südstaaten-Dynastie. Aber nach Jahren unbeschwerter Ehe schlägt das Schicksal zu und bei Abbie wird Krebs diagnostiziert. Der Rat der Ärzte lautet, auf das Ende zu warten. Doch Abbie hat eine Liste mit Wünschen erstellt, und die möchte sie sich erfüllen. Zehn eigentlich recht gewöhnliche Dinge, wie am Strand Wein zu trinken oder so sehr zu lachen, dass es weh tut. Der größte dieser Wünsche ist, im Kanu den ganzen St. Mary’s River im Süden der USA hinabzufahren. Kurzentschlossen packt Chris die Rucksäcke und heimlich brechen sie auf. Von Abbies Vater und bald auch den Medien und der Polizei verfolgt, rudern sie den Fluss hinunter. Es wird die Reise ihres Lebens, das sie in all seiner Schönheit und Bitterkeit noch einmal auskosten. Und sie wissen: Wo der Fluss endet, beginnt die Ewigkeit.

Quelle: Verlagsseite

Mit meinen Worten

Ihnen bleiben nur wenige Tage, denn Abbie ist im Endstadium ihrer Krebserkrankung angekommen. Doch sie ist eine Kämpferin und zusammen mit Chris, ihrem Mann, macht sie sich auf, zu ihrer letzten Reise, denn es gibt noch 10 Dinge, die sie vorher erledigen möchte.


Es wird ein Wettlauf gegen die Zeit. Und nicht nur diese sitzt ihnen im Nacken - auch Abbies Vater hat alle Hebel in Bewegung gesetzt, seine Tochter für die letzten Tage wieder nach Hause zu holen. Sein Schwiegersohn ist ihm schon von Anfang an ein Dorn im Auge.

Abwechselnd und aus der Sicht von Chris beschreiben die Kapitel einmal die gegewärtige Situation und dann wieder Rückblenden, wie die zwei sich kennenlernten und nach und nach auch wie die Krankheit entdeckt wurde.

Man erfährt sehr viel über Abbie und Chris und bewundert Abbies Stärke. Die Kraft, die der Krebs ihr raubt, scheint sie Chris in doppelt Form zurück zu geben.

Leider wirkt einiges zu konstruiert und auch unlogisch. Dem aufmerksamen Leser wird nicht entgehen, dass Abbie schon so krank ist, dass sie bettlägrig ist und auf ihrer Reise hat sie Momente, in denen sie stehen oder sogar alleine in die Badewanne steigen kann. Natürlich können die starken Medikamente so einiges bewirken, aber das zweifle ich doch sehr stark an.
Und wie es der Zufall so will, ist auch noch ein Flugzeug vorhanden, welches sie benötigen, um einen ihrer Wünsche von der Liste zu erfüllen. Oder auch derJahrmarkt.
Das sind dann die Stellen, wo man etwas weniger aufmerksam lesen oder einfach darüber hinweg lesen sollte.

Ich habe diese Dinge erfolgreich verdrängt und für mich festgestellt, dass Charles Martin ein bezauberndes Buch über die Kraft der Liebe geschrieben hat. Die Geschichte hat mich sehr berührt, auch wenn ich wusste, wie das Buch enden wird, so habe ich doch etliche Tränen vergossen. Und so wünscht man sich doch ein gutes Buch.


© M. Schulte

Jens Johler - Kritik der mörderischen Vernunft

Angaben zum Buch

Autor: Johler, Jens
Titel: Kritik der mörderischen Vernunft
Verlag: Ullstein
Erscheint: Januar 2009
ISBN10: 3548269540
ISBN13: 978-3548269542
Seitenanzahl:537
Einband: TB
Serie: 2. Band der Troller und Jane-Reihe

Autorenporträt
...Jens Johler, 1944 in Neumünster geboren und in Hamburg aufgewachsen, machte zunächst eine Ausbildung zum Schauspieler an der Münchner Otto-Falckenberg-Schule und war drei Jahre lang Schauspieler an den Städtischen Bühnen Dortmund. Danach studierte er Volkswirtschaftslehre an der FU Berlin und war anschließend als wissenschaftlicher Assistent tätig. Seit 1982 ist er freier Autor und lebt in Berlin. Kritik der mörderischen Vernunft knüpft inhaltlich an seinen ersten Roman mit Troller und Jane, Gottes Gehirn, an, den er zusammen mit Olaf-Axel Burow schrieb.
Quelle: Verlagsseite

Inhaltsangabe

Ein bekannter Wissenschaftler wird brutal ermordet. Der erste Verdacht fällt auf radikale Tierschützer, denn der tote Hirnforscher hatte Versuche an Affen vorgenommen. Ein Briefbombenanschlag auf einen Kollegen in Bremen deutet in dieselbe Richtung. Doch der Berliner Wissenschaftsjournalist Troller weiß mehr als die Polizei. Denn der Mörder, der sich Kant nennt und mysteriöse Botschaften hinterlässt, hat ihn persönlich kontaktiert. Gemeinsam mit der Nachrichtenjournalistin Jane kommt Troller einem Mann auf die Spur, der den freien Willen des Menschen bedroht sieht – und töten wird, um ihn zu bewahren.
Quelle: Verlagsseite

Mit meinen Worten

Nach Beenden des Buches hat mich der Autor mit einem mulmigen Gefühl zurückgelassen. Die fiktive Story ist spannend geschrieben und ich kam sehr oft ins Grübeln. Viel mehr beunruhigt hat mich aber das Nachwort von Jens Johler. In diesem Fall hätte ich mir gewünscht, er hätte seine Recherche nicht ganz so gründlich betrieben...

Kontrollierte Gedankengänge im Namen der Wissenschaft - selbst, wenn sie zur Vermeidung von Gewalttaten dienen, ist nicht unbedingt das, was ich mir für meine Zukunft wünschen würde.

Dennoch ist genau dieses Thema die Vorlage für ein spannendes Lesevergnügen. Die Protagonisten Jane und Troller sind mir recht schnell ans Herz gewachsen und anders als in anderen Thrillern, ist ihr Arbeitgeber nicht die Polizei, sondern die Presse. Die beiden geben schon ein tolles Pärchen ab. Allerdings hat mir die Entwicklung der Beziehung nicht ganz so gut gefallen. Aber so ist das Leben.

Meine anfänglichen Befürchtungen, seitenweise über Tierquälerei lesen zu müssen, haben sich Gott sei dank nicht bewahrheitet. Das hätte mir einige Schwierigkeiten bereitet. Ich denke, das ist für viele Leser wichtig zu wissen. Trotzdem noch ein kleiner Minuspunkt von meiner Seite: An manchen Stellen wurden mir die wissenschaftlichen und philosophischen Passagen etwas zu langatmig und ich fand sie zum Teil für das Geschehen nicht unbedingt relevant. Dennoch hat dies meine Lesefreude nicht getrübt. Ich finde, Jens Johler hat einen ausgezeichneten Thriller geschrieben. Von meiner Seite auf jeden Fall empfehlenswert!

© M. Schulte

Sergio Bambaren - Die Bucht am Ende der Welt

Angaben zum Buch

Autor: Sergio Bambaren
Titel: Die Bucht am Ende der Welt
Originaltitel: Angels of the sea
Verlag: Piper Verlag GmbH
Erschienen: 2008
ISBN10: 3492262864
ISBN13: 978-3492262866
Seitenanzahl: 128
EinbandTB
Autorenporträt

Sergio Bambaren Roggero (* 1. Dezember 1960 in Lima, Peru) ist ein peruanischer Schriftsteller. Bekannt wurde er durch seinen Roman Der träumende Delphin.
Quelle: Wikipedia

Inhaltsangabe
»Wenn du dich zu sehr in ein Ziel verrennst, verlierst du leicht den Blick für das Schöne, das dich umgibt.« SergioBambaren, der mit seinen Büchern ein Millionen-publikum berührt, erzählt, wie ihn eine einzige Reise veränderte. Er war zum Wellen-reiten nach Tobago gekommen, um die Energie des Meeres zu spüren und sich auszupowern. Den Zauber der Insel, ihre üppige Vegetation, die Vogelvielfalt: Das alles nahm er dabei kaum wahr. Doch dann herrschte tagelang Windstille, und sein Brett lag unberührt im Sand. Beinahe wollte er schon wieder enttäuscht abreisen bis er eine Welt voll ungeahnter Schönheit und Kraft für sich entdeckt
Quelle: Klappentext

Mit meinen Worten
Zu Anfang war ich noch der Meinung, Sergio Bambaren könne mich mit seinem philosophischen Gerede über "Friede-Freude-Eierkuchen" überzeugen. Aber 125 Seiten in großer Schrift und nur zu dreiviertel bedruckt bilden kein gutes Grundgerüst. Das Buch soll zum nachdenken anregen. Diesen Zweck hat es auch erfüllt. Bambaren beschreibt die schöne kleine Insel Tobago als zauberhafte Insel mit nur wenig Tourismus - ein entlegener Ort, der nicht überlaufen ist und wo es keinen Stress gibt. Jetzt denke ich die ganze Zeit darüber nach, was der Autor über diese Fleckchen Erde wohl schreiben würde, wenn sich die Menschen seine Weisheiten zu Herzen nehmen würden und die Insel plötzlich von Touristen, die dem Stress entfliehen wollen, nur so wimmeln würde... Nein, mein Denken ist keineswegs pessimistisch, nur ich bin der Meinung, dass jeder Mensch seine eigene kleine Insel für sich finden muss. Aber dazu muss man nicht zwangsläufig verreisen. Zugegeben, die Beschreibungen über das Tauchen fand ich beeindruckend und ich konnte mich für die Schönheit der Unterwasserwelt richtig begeistern. Die tollen Fotos haben natürlich einiges dazu beigetragen. Aber das war auch so ziemlich alles, was mir an dem Buch gefallen hat, denn das finale Schwimmen mit den Mantarochen hat mir dann den Rest gegeben. In dem Moment, wo der Autor anfängt, sich mit dem Mantarochen zu unterhalten, habe ich für mich entschieden, dass Sergio Bambarens Bücher wohl leider nichts für mich sind.
© M. Schulte