Sonntag, 31. Juli 2011

Karl Olsberg - Schöpfung außer Kontrolle: Wie die Technik uns benutzt

 Angaben zum Buch

Autor: Karl Olsberg
Titel: Schöpfung außer Kontrolle: Wie die Technik uns benutzt
Originaltitel: -
Erschienen: 1. März 2010
Verlag: Aufbau Verlag
ISBN10: 3351027141
ISBN13: 978-3351027148
Seitenanzahl: 297
Preis: 19,95 € 


Autorenporträt


Karl Olsberg (geb. 1960) promovierte über Anwendungen Künstlicher Intelligenz, war Unternehmensberater, Marketingdirektor eines TV-Senders, Geschäftsführer und erfolgreicher Gründer zweier Unternehmen in der "New Economy". Er wurde unter anderem mit dem "eConomy Award" der Wirtschaftswoche für das beste Start Up 2000 ausgezeichnet. Heute arbeitet er als Unternehmensberater und lebt mit seiner Familie in Hamburg. Vom Autor erschienen bisher: "2057 - Unser Leben in der Zukunft" [2007] sowie die Romane "Das System" [2007], "Der Duft" [2008] und "Schwarzer Regen" [2009].

Quelle: Amazon 


Inhaltsangabe 

Immer schneller und unaufhaltsamer ist der technische Fortschritt. Schon heute können wir die uns tagtäglich umgebende Technik kaum noch verstehen. Karl Olsberg stellt als Experte die richtigen Fragen: Sind wir überhaupt die Herren dieser Entwicklung? Sind wir dazu verdammt, in absehbarer Zeit durch unsere Schöpfung versklavt zu werden? Eindrucksvoll belegt er: Auch die Genese der Technik folgt dem evolutionären Prinzip allen Lebens. Schnell drängt sich ein ungeheurer Gedanke auf: der Mensch als Steigbügelhalter auf dem Weg zur Herrschaft der Maschinen. Die Zwangsläufigkeit von Olsbergs Darstellung ist bestechend und beängstigend zugleich. Verständlich fasst er Theorien von Charles Darwin bis zu Richard Dawkins, von Alan Turing, Ray Kurzweil, Stephen J. Gould u.v.a. zusammen und denkt sie konsequent weiter zu dem aufrüttelnden Szenario eines zukünftigen Lebens. Olsberg ist jedoch kein Technikfeind, er warnt lediglich vor der Naivität und Selbstüberschätzung der Menschen. Gleichzeitig zeigt er, wie wir verantwortlich gegenüber unserer Zukunft und der unserer Kinder handeln.

Quelle: Klappentext 


Mit meinen Worten 

Auf dieses Buch wurde ich aufmerksam durch eine Werbeanzeige in der Zeitschrift "Emotion".

Die lustige Karikatur von der Evolutionsgeschichte, die beim Affen startet und beim Menschen vor dem PC endet, kennen viele. Diese in Verbindung mit dem Buchtitel hat mich sofort neugierig auf das Buch gemacht.

Karl Olsberg schreibt normalerweise Thriller. Von denen habe ich allerdings noch keinen gelesen. Somit war dieses Sachbuch also mein Debüt mit dem Autor.

Auch wenn ich den Computer und das Internet jeden Tag rege nutze - beruflich sowie privat - auch um mich mit anderen Menschen über Bücher auszutauschen, so bin ich doch ein Gegner, was die rasche Weiterentwicklung der Technik angeht.

Mit dem zunehmenden Einsatz von Maschinen katapultiert sich der Mensch selber ins Aus. Maschinen sind die billigeren und zuverlässigeren Arbeitskräfte und so wundern wir uns weiter, warum die Arbeitslosenzahlen steigen und immer mehr Leute auf der Straße stehen ...

Olsbergs Buch ist keine Hetze gegen die Technik, sondern vielmehr ein Sachbuch mit verständlichen und auch mal weniger verständlichen Fakten - ein Wegweiser in der Welt der Maschinen. Manchmal zum Schmunzeln, wie z. B. mit seiner Widmung "Gewidmet der ersten Maschine, die diesen Text lesen und verstehen kann." und manchmal zum Nachdenken mit Sätzen wie: "Wir haben längst die Kontrolle verloren über die Dinge, die wir schufen. Wenn wir eine Zukunft haben wollen, tun wir gut daran, das zu verstehen."

Ich habe aus diesem Buch so einiges für mich mitnehmen können, was interessant war und mich zum Nachdenken gebracht hat. Aber es gab auch Stellen, die mich weniger interessiert haben, oder die mir einfach zu kompliziert waren. Mit dem Evolutionsspiel auf S. 55 habe ich mich zum Beispiel überhaupt nicht beschäftigt und habe auch nicht das Gefühl, etwas Wichtiges versäumt zu haben.

Karl Olsbergs Sachbuch ist sicherlich ein Buch, über das kontrovers diskutiert werden kann, aber es ist immer noch beruhigend zu wissen, dass es von einem Menschen und keiner Maschine verfasst worden ist ...

 © M. Schulte